Behandlungsleitlinien
Die Behandlung von pathologischen GlücksspielerInnen orientiert sich an einem integrativen Ansatz, der individuelle, interaktionelle und systemische Sichtweisen einschließt. Um der Ganzheitlichkeit jedes/jeder KlientIn gerecht zu werden, ist es grundsätzlich erforderlich, die einzelnen Behandlungsstrategien dem individuellen Problemhintergrund anzupassen und die Selbstständigkeit sowie Selbstverantwortung der KlientInnen zu berücksichtigen. Globales Therapieziel ist in den meisten Fällen Glücksspielabstinenz.
Als übergeordnete Behandlungsinhalte ergeben sich folgende Schwerpunkte:
- Erarbeitung eines Erklärungsmodells für die Entwicklung der Abhängigkeit
- Rückfallpräventionsmaßnahmen
- Veränderung glücksspielbezogener Informationsverzerrungen
- Förderung alternativer Freizeitgestaltung
- Aufarbeitung der Folgen des Glücksspiels: Schuldgefühle, Schulden, familiäre Probleme, Persönlichkeitsveränderungen, Hoffnungslosigkeit, Fehlen der Lebensperspektiven, Trauer etc.
- Aufarbeitung individueller Problembereiche: Selbstwertprobleme, eingeschränkte Problemlösungskompetenz, Rollenkonflikte, Stressbewältigung
In jeder GlücksspielerInnenbehandlung ist auch die Bedeutsamkeit des Geldes zu beachten. Spielschulden sind als Folge der Glücksspielsucht ein zentrales Problem von Spielsüchtigen.
Die Einleitung des Geld- und Schuldenmanagements in einem frühen Stadium der Therapie soll verhindern, dass das problematische Verhalten durch finanzielle Drucksituationen neuerlich ausgelöst wird.
In der Steiermark wurde in Kooperation mit der Schuldnerberatung Steiermark GmbH das Behandlungsmodul Existenzsicherungsberatung für GlücksspielerInnen und Angehörige entwickelt.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit sich bei Automatensalons, Wettbüros und im Casino sperren zu lassen. Zu den Formularen