Fachstelle für Glücksspielsucht

Irrtümer und Fakten


IRRTUM:

Beim Glücksspiel hat man eine schnelle Möglichkeit Geld zu verdienen.

FAKT:

Glücksspiele sind eine Form der Unterhaltung, für die man zahlt. Anbieter von Glücksspielen verdienen damit Geld.


IRRTUM:

Nach einer Verlustserie erhöhen sich die Gewinnchancen. Daher sollte man nach Verlusten unbedingt weiterspielen.

FAKT:

Alle Ergebnisse von Glücksspielen sind zufallsabhängig, sodass aus vorangegangenen Verlusten oder Gewinnen nichts über den zukünftigen Spielausgang vorhersagbar ist.

Verlusten „hinterher zu jagen“ ist ein Anzeichen der Glücksspielsucht.


IRRTUM:

Wenn man sich das Glücksspiel finanziell leisten kann, entsteht keine Glücksspielsucht.

FAKT:

Glücksspielsucht wird nicht nur durch finanzielle Schwierigkeiten verursacht.

Anzeichen für eine Glücksspielabhängigkeit sind:

  • Erhöhung der Einsätze, um die Spielspannung aufrecht zu erhalten
  • Häufige gedankliche Beschäftigung im Zusammenhang mit Glücksspielen
  • Geldverlusten hinterherjagen
  • Unruhezustände, wenn Spielen nicht möglich ist
  • Schwierigkeiten bzw. Misserfolge Glücksspielen einzuschränken oder zu stoppen
  • Spielen, um unangenehmen Gefühlen und/oder Situationen auszuweichen
  • Belügen anderer Personen
  • Gefährdung von Beziehungen, Arbeitsplatz ...
  • Sich auf die finanzielle Unterstützung durch andere verlassen

IRRTUM:

Nur wer jeden Tag Glücksspiele spielt, wird/ist abhängig.

FAKT:

Die Häufigkeit des Spielens kann ein Hinweis für das Vorliegen eines problematischen Spielens sein. Aber auch das gelegentliche Spielen kann zum Problemspielen werden. Bedeutend ist, ob Glücksspielen ein Vergnügen ohne negative Folgen bleibt und damit das Spielverhalten unter Kontrolle ist oder ob finanzielle, psychische und soziale Beeinträchtigungen entstehen bzw. entstanden sind.


IRRTUM:

Glücksspiele alleine machen nicht abhängig. Glücksspielsüchtige haben schon vorher eine psychische Erkrankung.

FAKT:

Grundsätzlich kann jeder Mensch Probleme im Zusammenhang mit Glücksspielen entwickeln. Es gibt aber bestimmte Merkmale (Risikofaktoren) einer Person, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, ein problematisches Glücksspielverhalten zu entwickeln. Eine psychische Störung wie bspw. Depression stellt zwar einen Risikofaktor dar, führt jedoch nicht zwangsläufig zu einer Glücksspielsucht.


IRRTUM:

Wenn ein Glücksspieler Schulden hat, ist es sehr wichtig, diese schnell auszugleichen.

FAKT:

Schnelle Problemlösungen wünschen sich die meisten Menschen. Doch der „Freikauf“ führt zumeist zu einer Verlängerung der Glücksspielproblematik.


IRRTUM:

Sportwetten sind weniger gefährlich für die Entwicklung einer Sucht. Durch spezifisches Sportwissen ist die Vorhersage leichter und damit ist die Gewinnmöglichkeit größer.

FAKT:

Auch Sportwetten sind Glücksspiele, wo der Zufallsfaktor eine große Rolle spielt.

Sportwetten haben nach dem Automatenglücksspiel das zweithöchste Suchtpotential. Die Gefährlichkeit wird durch das vermeintliche Fachwissen verdeckt. „Sichere“ Quoten bringen wenig Gewinn.


IRRTUM:

Die Chance, beim Lottospiel „6 aus 45“ mindestens drei Richtige zu erzielen, stehen gar nicht so schlecht!

FAKT:

Die Chance auf irgendeinen Gewinn beim Lottospiel „6 aus 45“ beträgt mit einer Tippreihe nicht einmal 2%.


IRRTUM:

Nachdem die Kugel beim Roulette zehnmal auf „Schwarz“ gefallen ist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass beim nächsten Spiel die Kugel auf „Rot“ fällt.

FAKT:

Die Wahrscheinlichkeit beim Roulette ist für jeden Spielausgang gleich – unabhängig von den vorherigen Spielausgängen. Auch beim 11. Spiel bleibt die Wahrscheinlichkeit von „Rot“ und „Schwarz“ gleich.